Unsere Schule
Die Pestalozzischule im Riederwald
ist in vielerlei Hinsicht bemerkenswert.
Genau genommen gibt es im Riederwald gar keine Schule. Die Pestalozzischule steht nämlich auf Seckbacher Boden.
Die Schule wurde 1927 eingeweiht und nach dem Reformpädagogen und SPD-Politiker Konrad Haenisch benannt. Die Nationalsozialisten sorgten 1933 für die Umbenennung in Pestalozzi-Schule. Der berühmte Architekt und damalige Stadtbaudirektor Martin Elsaesser hat sie geplant, ebenso wie die ehemalige Großmarkthalle, die heute Teil der Europäischen Zentralbank ist. Die Pestalozzischule steht heute unter Denkmalschutz.
Der gesamte Gebäudekomplex war nicht nur als reine Volksschule gedacht, sondern sollte das Zentrum der gesamten Riederwaldsiedlung sowie der geplanten Siedlungserweiterung zum Berger Hang hin werden. Diese wurde aber dann doch nicht gebaut.
Die Anlage sollte als Gemeinschaftshaus für die gesamte Siedlung dienen. Deshalb umfasste das Raumprogramm neben Klassenzimmern, Fach- und Werkräumen, Terrassen für den Unterricht im Freien, einer Turnhalle, auch eine große Aula als Festsaal für die Schule, die aber auch als Vortrags- und Konzertsaal gedacht war, Speiseräume, eine Volksbibliothek, eine Kinderkrippe, Kindergarten und Kinderhort, Arzträume, eine Säuglingsfürsorgestelle sowie einen großen Schulgarten mit Planschbecken (gibt es heute nicht mehr) sowie Lehrerwohnungen. Der östliche Flügel wurde nach dem Krieg bis Anfang der 1970er Jahre als kleines Krankenhaus genutzt und zeitweise wurde in der Aula auch ein Kino betrieben.
Die Zeiten haben sich geändert, man lebte und lernte früher viel enger zusammen. Im Jahre 1931 betrug die Einwohnerzahl im Riederwald 7.500 Personen. In die damalige Volksschule gingen 651 Schülerinnen und Schüler, die in 17 Klassen unterrichtet wurden (das waren fast 40 Kinder pro Klasse !). Im Dezember 2018 wohnten hier im Stadtteil 5.000 Menschen und es besuchten 258 Kinder die jetzige Grundschule, die in 13 Klassen unterrichtet wurden.
Bis zum Sommer 2003 war die Pestalozzischule eine Grund- und Hauptschule. Dann wurde der Hauptschulzweig abgeschafft und sie wurde eine reine Grundschule. Bis zum Sommer 2009 nutzte allerdings eine Berufsschule (Hans-Böckler-Schule) einige Räume.
Heute gibt es in dem Gebäudekomplex eine Grundschule mit 3-4 Klassen pro Jahrgang mit Turnhalle, Aula und einer Schulbibliothek, eine Früh- und Über-Mittag-Betreuung, einen Kindergarten, einen Hort, einige Wohnungen und einen wunderschönen Schulgarten, der schon vielfach ausgezeichnet wurde.